Die Jahre 1887 – 1950

1844 Gründung des Alpenrosenordens durch Königin Marie von Bayern (Mutter von König Ludwig II und begeisterte Bergsteigerin), deren Großmeisterin sie war. Wer in den Orden aufgenommen werden wollte, musste mit ihr den Axelkopf bei Musau ersteigen.

1854 Besteigung des Watzmanns (2.713m) durch Königin Marie von Bayern

1857 Gründung des Alpine Clubs England

1862 Gründung des Österreichischen Alpenvereins

1866 Kriegsausbruch zwischen Bayern und Preußen

1869 Gründung des Deutschen Alpenvereins

1872 Zusammenschluss des OeAV und des DAV zum Deutsch-Österreichischen Alpenvereins

1875 – 1878 Gründung und Bestehen der „Sektion Ehrenberg“

1886 Tod König Ludwigs II, Erfindung von Coca Cola und Gründung des Erdinger Weißbräu, das Edelweiß wird in Österreich-Ungarn unter Naturschutz gestellt, der erste Zug durchfährt den Gotthard-Eisenbahntunnel, das kaiserliche Patentamt erteil Carl Benz das Patent für das erste Automobil und die Freiheitsstatue in New York wird feierlich enthüllt.

1887 Die Sektion Reutte-Füssen des DAV wird gegründet und tritt als 66. Sektion dem DAV bei (79 Mitglieder, davon 31 aus Füssen). Im gleichen Jahr enstehen noch die Sektionen Garmisch-Partenkirchen, Kassel, Ansbach,etc. Ansonsten wird mit dem Bau des Eifelturms begonnen, Kaiser Wilhelm II legt den Grundstein für den Nord-Ostsee-Kanal und der deutsche Reichstag wird aufgelöst.

  • 15.01. konstituierende Versammlung mit 15 Herren aus Reutte und Füssen in der Post zu Reutte
  • 26.01. Generalversammlung auf der „Post“ zu Reutte in Gegenwart von 14 Mitgliedern
  • 07.08. Umbenennung in Section „Reutte – Füssen“ bei der außerordentlichen Generalversammlung im „Schluxen“

Zweck der Sektionsarbeit:
die Kenntnis der Alpen mit besonderer Berücksichtigung des nächstgelegenen Gebietes zu erweitern und verbreiten die Liebe zu ihnen fördern und die Bereisung zu erleichtern Herstellung und Verbesserung von Verkehrs- und Unterkunftsmitteln
Aufschließung und Zugänglichmachung des Gebietes um Füssen und Reutte, Anbringung von Orientierungstafeln
Organisation/Regelung des Führerwesens und der Führertarife
Organisation des Rettungswesens mit der Zentralmeldestelle im Hotel Bayerischer Hof und Meldeposten in Hohenschwangau, Weißhaus, Otto-Mayr-Hütte, Berwang, Buching, Halblech, Trauchgau, Vils, Musau, Musauer Hütte, Roßschläg, Pflach, Reutte, Seespitze am Plansee, Hotel Ammerwald, Bichlbach und Weissensee
Anlage von Sammlungen und einer Bibliothek Vorträge über alpine Touren in den Wintermonaten „der Geselligkeit wurde ihr Recht gelassen“ durch Kegelabende in Faulenbach, Glanzpunkte des Vergnügens bildeten jedoch die Faschingsveranstaltungen mit T heaterstücken, komischen Vorträgen und Tanz gemeinsame Ausflüge ins Arbeitsgebiet

1888 Übergang über das Partgebirge, Tätigkeitsberichte

1889 Wegebau zum Frauensee, zur Leilachspitze, zur Schlicke, vom Falkenstein zum Salober

1890 Massenaustritt der in Tirol wohnenden Mitglieder, Generalversammlung am
23.11. im „Schluxen“ wo sich die 4 Füssener Mitglieder gegen die übrigen 11 aus Reutte und Umgebung so überzeugend für die Sache einsetzen, dass die Auflösung verhindert wurde, heutigen Normalweg auf den Säuling von Anselm Kiechle, dem ersten Bergführer in Füssen trassiert und erbaut

1890-91 Verbindungsweg Reutte-Partenkirchen: Bitte um Subvention für Weg von Füssen auf die Rote Wand

1891 Verlegung der Sektionsleitung und Namensänderung in „Section Füssen“, Wahl des Rentbeamten Morneburg zum 1. Vorstand, Anlegung einer Sektionsbibliothek und Autorisierung des ersten Füssener Bergführers Anselm Kiechle, 101 Besteiger stehen auf dem Gipfel des Säulings

1892 Installation eines „Vergnügungsausschusses“, Wegebau auf die Rote Wand, feierlich eröffnet am 28.08.

1893 Hüttenbau in der Tannheimer Gruppe 1894 Wegebau Musauer Sennhütte-Karretschrofen (Große Schlicke)

1895 Auszahlung Subvention, Wegtafeln, Wegebau von der Musauer Alpe auf die Schlicke, neue Markierung des Weges vom Falkenstein zur Salober Hütte

1896 Wegbau auf den Thaneller, Herausgabe des ersten „Führers durch Füssen, Hohenschwangau und Umgebung“ durch Amtsgerichtssekretär Ferdinand Bächle (auf eigene Kosten) zur Förderung des Fremdenverkehrs und der „Turistik“, Errichtung einer Orientierungstafel auf dem Säuling

1900 Errichtung der Otto-Mayr-Hütte durch die Sektion Augsburg

1900-01 Wegebau auf die Gernspitze als Ergänzung zur Otto-Mayr-Hütte [=Gehrenspitze]

1901-02 Wegebau von der Otto-Mayr-Hütte zur Nesselwängler Scharte

1904 sprunghafter Anstieg der Mitglieder durch „Ortsgruppe Nürnberg“ (20 Mitglieder)

1903-05 Wegeherstellung auf den Säuling, Wegebau in den nordöstlichen Lechtaler Alpen

1906 Gründung der Sektion Reutte, Verlust von 13 Mitgliedern aus dem Tirol

1907 Rettungsaktion am Kölleschrofen mit Teilnahme von Prinzregent Luitpold, Auszeichnung der beteiligten Herren Hiltner, Hodrus, Kiechle Joh., Ried, Weixler mit der Prinzregent-Luitpold-Medaille in Bronze für deren Einsatz

1908 Hüttenbauprojekt auf dem Säuling

1910 Ankauf der Musauer Alm, Wegtafeln im Kenzengebiet aufgestellt, Wegmarkierung von Halblech, Reiselsberg, Wasserscheide, Halbammer nach Unternogg, Wegebau von Stockach nach Bichelbächle

1911 Erwerb eines Hüttenplatzes auf der Galtbergalpe (abgelehnt), Abgrenzung der Arbeitsgebiete zwischen den Sektionen Augsburg, Allgäu-Kempten, Pfronten, Reutte, Abgabe des Arbeitsgebietes Reintal, Abgabe des Arbeitsgebietes

1912 25jähriges Sektionsjubiläum und Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Füssen

1914 Ausbruch des 1. Weltkrieges und Alpenvereinsweg auf den Säuling

1919 Haftpflicht für Wege

1919 Einladung der AV-Hauptversammlung ins Alpine Heim der Sektion

1919-1922 Erwerb des Königshauses auf dem Tegelberg, Erschließung des Hohenschwangauer Hofjagdgebietes und Einverleibung ins Arbeitsgebiet

1919 Bericht über die Kriegsjahre und Feststellung der Mitgliedschaft bei allen Mitgliedern

1921 Jahresbericht, Instandsetzung der Tegelberghäuser und der Wege: Hüttenpläne (siehe Plansammlung, Anlagen 1 und 2, Landkarten, Hüttenordnung, Vertrag, Fotografien

1921 Rettungsausstattung für das Tegelberghaus, Schaffung der Referate „Wintertouristik“ und „alpines Jugendwandern“, Verbot der Verkehrsgäste sog. „Hospitanten“ durch Beschluss der Hauptversammlung des DAV in Salzburg, Start des Jugendreferates

1922 tödlicher Absturz des 2. Vorsitzenden Diessenhauser bei der Überschreitung des Pilgerschrofengrates

1922-1926 Versicherung der Tegelberghauses, Nutzung des Tegelberghauses durch Militärpatrouillen

1923 Angaben für Schutzhüttenverzeichnis zum Tegelberghaus, Einweihung der Tegelberghäuser. Beitragserhöhung für A-Mitglied auf 1.000 Mark, Beschluss der Vorstandschaft nur noch Einheimische aufzunehmen

1924 Beitragserhöhung für A-Mitglied auf 5.000 Mark, Aufnahme nur wenn das Neumitglied 2 Bürgen einbringt, Skimarkierung im Arbeitsgebiet in den Ammergauer Alpen, Rettungsschlitten für Rettungsstelle Füssen

1925 Beitragssatz für A-Mitglied durch Währungsstabilisierung auf 4 Mark. Neues Holzkreuz auf dem Säuling installiert, Auslagen 78 Reichsmark, gespendet von Gemeinde Schwangau, vorhergehendes hielt seit 1896. Empörung und Protest der Sektion Füssen zum Einbruch in unser Arbeitsgebiet durch Bau eines Säulinghauses durch die Naturfreunde Augsburg da der Säuling seit fast 40 Jahren durch die Sektion Füssen betreut wird. Kauf von Grund und Boden von der Gemeinde Pflach. Zeitungsausschnitt zum 15jährigen Bestehen der Naturfreunde-Ortsgruppe Füssen. Schaffung einer Unterkunft in der Kenzen Budget 300 Reichsmark

1926 Bergungsaktion Georg Engel (Naturfreunde) bei der Musauer Alm, 50 säumige Zahler von 453 Mitgliedern stellt eine besondere Herausforderung für den Schatzmeister dar. Wetterunterstand auf dem Säuling, Übernahme der „alten Kenzenhütte“

1927 Bestellung eines Skischlittens „System Reichenhall“ und anderer Ausrüstungsgegenstände

1927 Errichtung einer Unterkunftsstätte auf dem Kenzen

1929 Tod des Vorsitzenden Andrea Sollner im Juli, Tausch der „alten“ gegen die „neue Kenzenhütte“

1932 Kegelabende im 14-tägigem Rhythmus bis 1934

1933 Besuch des Säulinghauses während der Grenzsperre und Wintermarkierung sowie Errichtung einer Skihütte im Lösertal

1934-1935 Errichtung einer Skihütte im Blöckenautal (Fritz-Putz-Hütte); Reparaturen an den Tegelberghäusern

1935 Nutzung der gepachteten Kenzenhütte, Beschwerde über Weg Neuschwanstein-Linderhof, Gründung einer Jugendgruppe, die bald ein sprühendes Leben entwickelt

1936 Wegebau Säuling und Kenzengebiet, Beendigung Pachtvertrag Kenzenhütte wegen neuem Reichsjagdgesetz

1937 50jähriges Jubiläum, Schaffung eines Sektionsabzeichens mit Säuling und Edelweiß, erster alpiner Abfahrtslauf vom Dürrenberg in die Bleckenau

1938 Errichtung einer Skihütte auf der Kofelalpe (mit Postkarte, Original in der Fotosammlung) (Sepp-Sollner-Hütte), Kosten 3.624,23 Reichsmark , der DAV tritt in den Reichsbund für Leibesübungen ein. Hermann Schertel findet am Dachstein den Bergsteigertod

1939 der 2. Weltkrieg beginnt, der Alpenverein wird verboten und während des 2. Weltkrieges setzt „der Herzschlag der Sektion Füssen aus“ (26.01.1939 bis 12.04.1943)

1942-1943 Pachtgebühr für Tegelberghäuser (finanzielle Schwierigkeiten der Sektion nach Besucherrückgang wegen Skiaktion für Wehrmacht) , nur noch am Wochenende geöffnet, Einbruch in Sepp-Sollner-Hütte

1943 Tod des Bergführers Max Streidl am 04. August

1945 Ablehnung der Pachtverlängerung für die Tegelberghäuser

1945 Pöllatschluchtweg wird von der Gemeinde Schwangau erbaut

1946 Roman Keßler erhält eine Lizenz eine Versammlung abzuhalten und den Alpenklub Füssen neu zu gründen, der die Rechtsnachfolge der Sektion antritt, Dachverband ist der „Bund der Wanderer und Bergsteiger“

1947 Umfirmierung des Alpenklubs Füssen in Alpenverein Füssen, der starke Andrang von Touristen gebietet eine Regelung der Übernachtungen in beiden Sektionshütten, Mitgliedsbeitrag 8 Reichsmark, Antrag der Hanfwerke auf Teilbelegung der Hütte mit Arbeitern wird stattgegeben

1948 Darlehen in Höhe von 6.000 RM an Ski-Club Füssen für Schanzen-Neubau