Pit Rohwedder

Unser 2. Vorstand stellt sich vor

Liebe Vereinsmitglieder,

als neuer 2. Vorsitzender möchte ich mich Euch gerne vorstellen.

Bergsteigerisch bin ich zunächst durch die Bergwacht Füssen sehr gut ausgebildet und sozialisiert worden. Vielen Dank an dieser Stelle allen Kamerad/innen für über 30 sehr wertvolle Jahre! Für mein damals junges Naturverständnis beeindruckten mich vor allem die Bilder, Geschichten und Filme von Heinz Hipp. Heinz: vielen Dank noch mal dafür!

Inspiriert von vielen Größen des klassischen Alpinismus wie Walter Bonatti, Gaston Rebuffat und vor allem auch Reinhard Karl, wurde meine Bergleidenschaft in der Folge schnell zum Aufruf, Bergführer zu werden. Das dazu notwendige Praktikum absolvierte ich in der JDAV und über deren erlebnispädagogisches Verständnis bin ich letztlich in die Erwachsenenbildung gekommen. Erst viel später habe ich dann noch eklektizistische Studien in Wirtschaftspsychologie und Kulturwissenschaft  „draufgesetzt“.

Insofern zeichnet mich vor allem eine Vielseitigkeit aus: 
Als Unternehmensberater begleite ich vorwiegend mittelständische Kunden in langfristigen Entwicklungsprozessen, bin aber auch durch meine früheren Jahre bei Daimler Buses in der Konzernwelt gut vernetzt. 
Als Coach unterrichte und berate ich Patienten der Kurklinik Schwangau in den Themen Stressmanagement, Energiebalance sowie Gesundheit und Lebensfreude. 
Und schließlich wirke ich seit 20 Jahren als Bergführer im DAV Bundeslehrteam mit.

Privat wohne ich Schwangau, bin verheiratet und habe einen erwachsenen Sohn. Neben dem Bergsteigen segle ich auch gern auf dem Forggensee zur ausgleichenden Entschleunigung und bin am liebsten in einsamen Wildnislandschaften unterwegs.

Bei der Frage, was mich nun für die Sektionsarbeit motiviert, sehe ich Schwerpunkte im guten Zusammenspiel der Vorstandschaft, in der besseren Vernetzung der verschiedenen Tourenleiter/innen, sowie in der Belebung zahlreicher interner Fortbildungen und Vor-träge für den Verein. Angesichts der Klimakrise (und anderer Krisen), sowie der Endlichkeit unserer natürlichen Ressourcen, bin ich davon überzeugt, dass wir nicht nur unser Verständnis von maßlosen Wachstums- und Leistungssteigerungsvorstellungen, sondern auch unser Verhältnis zur Natur und den Bergen überdenken müssen. 

Der DAV als „Sportverband“ sollte seinen Sportbegriff und das daraus resultierende Naturverständnis weiterentwickeln, denn sonst laufen wir Gefahr, die Schöpfung zum Sport- und Turngerät oder auch zur Hochleistungsarena zu degradieren, in der nur noch Leistungsdenken Wettbewerbe, Regeln und Lenkungsmaßnahmen zum Natur- und Umweltverständnis beitragen. Bergsteigen ist ganz klar mehr als Sport. 

Die älteren Mitglieder erinnern sich sicher an diese Diskussionen im DAV. Werte wie Demut und Ehrfurcht gegenüber dem Leben sollten im Wertediskurs des DAV gleichrangig wie soziale Werte und Leistung sein. Insofern wird mich dieses Thema in der anstehenden Amtszeit gesellschaftspolitisch und gestalterisch beschäftigen und hoffe auf regen Austausch mit Euch.

Ich freue ich mich auf eine gute Vernetzung und eine konstruktive Zeit miteinander!

Herzliche Grüße
Pit Rohwedder